Was ist tiefenpsychologische Psychotherapie?

Auf Wikipedia und anderen Internetseiten finden Sie viele Definitionen und Erläuterungen des psychodynamischen Konzeptes und der Tiefenpsychologie. Daher versuche ich hier, in eigenen Worten, für Sie verständlich zu machen, wie ich arbeite und welche Grundannahmen ich in meiner Arbeit vertrete.

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie beruht auf dem psychoanalytischen Konzept des Unbewussten und eines "psychischen Apparates", der für uns Menschen grundlegend immer nur das Beste will, auch wenn uns manchmal die jeweilige psychische Verarbeitung als Lösung unsinnig oder störend erscheint.

Doch das jeweilige Symptom, weswegen meine kleinen und grösseren Patienten eine Therapie aufsuchen, ist tatsächlich (erstmal) sinnvoll, denn unsere Seele schützt uns damit vor größerem Leid. Daher ist für meine Arbeit vorerst wichtig, das Symptom auch wertzuschätzen und erstmal so anzunehmen in der Überzeugung, dass die Psyche eine kluge Sache ist, die die Dinge auf ihre Weise ziemlich gut regelt.

Ist man selber (oder die Umwelt) unzufrieden mit diesem gezeigten Symptom/Verhalten und wünscht sich eine Veränderung, hilft eine Psychotherapie.

Die therapeutische Arbeit beschäftigt sich vor allem mit der individuellen Lebensgeschichte und den damit verbundenen Emotionen und Gedanken. Das Verstanden werden und vor allem "sich-selbst-verstehen" ist der Weg und das Ziel zu einem zufriederen Leben.

Das wichtigste Instrument meiner Arbeit ist die gute tragfähige therapeutische Beziehung, denn auch hier bildet sich ab, was sich auch woanders und mit anderen Menschen zeigt. Das ist die Grundlage für eine gute, aufrichtige Zusammenarbeit mit dem Ziel, sich selbst als fühlenden Menschen besser zu verstehen.

Bei der Therapie mit Kinder und Jugendlichen (bis 21 Jahren) kann es besonders wichtig sein, auch andere Medien und Kommunikationswege zu verwenden, um besser zu verstehen und zu verbildlichen, was ausgedrückt wird.
Das Ernstgenommenwerden und die zugrundeliegende Wertschätzung ist in der Kinder- und Jugendtherapie umso wichtiger. Das Familiensystem sollte in die Therapie miteinbezogen werden. In der Kindertherapie ist die regelmässige Mitarbeit (bei)der Eltern unabdingbar. Bei Jugendlichen und Adoleszenten in ihrer Autonomienentwicklung entscheiden sie selber mit, wie stark die Einbeziehung stattfinden soll/kann.
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