Was ist eine Gruppentherapie?

In einer Gruppenpsychotherapie geht es ganz viel um Dich selbst und Deine Gefühle, aber auch,  wie Du mit Dir und anderen in Kontakt trittst. Wie sind die Beziehungen, in denen Du lebst? Welche Bindungserfahrungen hast Du gemacht, das heißt, wie sind andere mit Dir umgegangen, wie hast Du familiäre und freundschaftliche Beziehungen und Konstellationen erlebt? Wir Menschen neigen nämlich dazu, unsere Bindungserfahrungen (unbewusst) zu wiederholen, weil es uns Sicherheit und Vertrautheit gibt. Dafür nehmen wir manchmal auch Gegebenheiten in Kauf, die uns eigentlich garnicht gut tun. Aber wir "kennen das zumindest irgendwie und hoffen vielleicht auch, dass es dieses Mal besser wird". Dieser Plan geht jedoch  leider oft nicht auf, weil er uns nicht bewusst ist und so wiederholen sich beispielsweise Mobbingerfahrungen oder Ablehnungssituationen immer wieder.

In der Gruppentherapie ist der große Vorteil, dass da tatsächlich andere Menschen sind, die uns spiegeln können. Und die wir spiegeln können. So gelingt es, sich und andere besser zu verstehen. Wir können dadurch eigene (möglicherweise falsche) Überzeugungen und Ängste verringern. Auch können wir uns erleben, wie wir für andere hilfreich sein können mit unseren gemachten Erfahrungen. Es tut oft gut, wenn jemand sagt: Ich weiß genau, wie Du dich fühlst.

 

Gerade nach Corona haben viele Jugendliche Schwierigkeiten im sozialen Kontakt, aber auch die sozialen Medien gaukeln uns seltsame Vorstellungen vor, wie Menschen miteinander sein sollen. Das ist oft unrealisitisch und der Druck ist sehr groß, genauso sein zu wollen (oder zu müssen, um cool zu sein). Ausserdem muss man einfach sagen, hängen wir einfach zuviel am Bildscbhirm (ich auch :-), und sozialer Kontakt in der Wirklichkeit erscheint oft sehr schwer. Wer sitzt schon noch in der Bahn und unterhält sich oder schaut einfach mal jemanden an und erntet ein Lächeln?

Über sowas könnten ir zusammen sprechen zum Beispiel....es wird spannend sein, wie ihr das seht und darüber denkt.

 

Eine Gruppentherapie ist bei Kindern und Jugendlichen indiziert bei

  • Schüchternheit und sozialen Ängsten
  • Redehemmung und Redeängste (Prüfungsangst)
  • Bei Angststörungen
  • bei psychosomatischen Störungen
  • Störungen der Impulskontrolle
  • Übergang in einen neuen Lebensabschnitt/ Pubertäre Themen
  • Mobbing
  • Schutz vor Grenzverletzungen
  • Selbstunsicherheit
  • Trauer und Depression
  • Isolierung
  • etc.

Eine Gruppe besteht aus 4-8 Mitgliedern und findet wöchentlich statt. Im vertrauensvollen Austausch und Kontakt zu anderen findet man sich oft wieder oder bekommt Rückmeldung darüber, wie man anderen begegnet oder auf andere wirkt. Im geschützen Rahmen in der Praxis mit Anleitung durch die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapeutin ist diese Therapieform sehr wirksam und wissenschaftlich bewährt.